Standards zur Vorbereitung der mündlichen Prüfung

Merkblatt: Standards für die mündliche Prüfung im Bereich der Pädagogischen Psychologie im
Jenaer Modell der Lehrerbildung


Grundsätze


Mit der mündlichen Prüfung im Fach Pädagogische Psychologie schließen Sie Ihre theoretische
Beschäftigung mit individuellen und sozialen Bedingungen von schulischen Lehr- und Lernprozessen
im Rahmen Ihres Studiums ab. Nach der Lektüre der zentralen Prüfungsliteratur (Lehrbuch
„Pädagogische Psychologie“ von Wild und Möller, 2015) sollten Sie in der Lage sein, wichtige Aspekte
des Schulalltags, den Sie vor allem in Ihrem Praxissemester erlebt haben, vor dem Hintergrund
wissenschaftlicher Theorien und empirischer Befunde reflektieren und gestalten zu können.


In der Prüfung erwarten wir für eine sehr gute Leistung a) theoretisches Wissen, gezeigt durch die
präzise Präsentation theoretischer Konzepte, Begriffe und Modelle. Ferner erwarten wir von Ihnen,
dass Sie b) die Inhalte der Prüfungslektüre so präsentieren können, dass sie mit Beispielen aus Ihrer
eigenen Erfahrungswelt (Praxissemester, andere Praktika und Unterrichtsversuche) angereichert
sind. Sie sollten c) schließlich begründet darlegen können, welche Handlungsmöglichkeiten sich aus
dem pädagogisch-psychologischen Wissen für Sie als Lehrer/in ergeben.


Um vertieft auf ausgewählte Themenbereiche eingehen zu können, bereiten Sie bitte vier der fünf
Themenbereiche des Lehrbuchs besonders intensiv vor. Sie formulieren zu diesen Themenbereichen
jeweils eine These. Notieren Sie auf Ihrem Thesenpapier bitte Ihren Namen, die Prüfer/innen und den
Prüfungstermin und bringen Sie zwei Ausdrucke mit zur Prüfung.


Dauer und Ablauf


Die mündliche Prüfung dauert 30 Minuten und wird von zwei Prüfer/innen durchgeführt.

Thesen

Insgesamt sollen Sie vier Thesen formulieren und am Prüfungstag mitbringen, die thematisch aus
unterschiedlichen Bereichen des Prüfungslehrbuchs stammen (Lernen, Motivieren, Interagieren,
Diagnostizieren und Evaluieren, Intervenieren). Eine These bezieht sich auf ein ausgewähltes Kapitel
(z.B. Intelligenz und Vorwissen, Beispielthese: Die Intelligenz der Schüler/innen ist wichtiger für den
Lernerfolg als das Vorwissen).


Im Prüfungsgespräch präsentieren Sie zunächst Ihre Argumentation zu einer These. Die erste zu
besprechende These können Sie selbst auswählen. Die Fragen der Prüfer/innen richten sich
anschließend zunächst auf den damit eingegrenzten theoretischen Hintergrund (im Beispiel also
Intelligenz und Vorwissen). Im zweiten Schritt werden auch Fragen zu den anderen Themengebieten
(z.B. Selbstregulation und selbstreguliertes Lernen) innerhalb des gewählten Bereichs (hier: Lernen)
gestellt.


Wichtig dabei ist: Nicht die Thesen werden bewertet, sondern das Wissen, das Sie im Umgang damit
und in der Beantwortung der Prüfungsfragen demonstrieren, sowie dessen reflektierte
Anwendungsmöglichkeiten in Ihrem späteren Schulalltag. Die Thesen liefern eine gute Vorlage für die
Prüfer/innen, um in der Prüfungssituation in Ihrem Sinne stärkenorientiert vorzugehen.

Weitere Beispiele für Thesen:
− Die Erwartungshaltung der Lehrer/innen beeinflusst den Lernerfolg der Schüler/innen.
(Lehrer)
− Nur wenn man etwas selbst erlebt hat, hat man gelernt. (Wissenserwerb)
− Im Hinblick auf das Fähigkeitsselbstkonzept der Schüler/innen spielt die Formulierung von
Leistungsfeedbacks eine entscheidende Rolle. (Selbstkonzept)