Jenaer Schulen auf dem Weg zur Inklusion begleiten (Projekt GU)

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Jenaer Schulen auf dem Weg zur Inklusion begleiten
Jenaer Schulen auf dem Weg zur Inklusion begleiten
gefördert von der Stadt Jena

Projektbeschreibung

Das Projekt "Jenaer Schulen auf dem Weg zur Inklusion" ist ein Unterstützungs- und Begleitungsprojekt für die Stadt Jena und für die in Jena etablierten Schulen.

Ziel des Projektes ist es, auf die konkrete Situation von Einzelschulen zugeschnittene (und mit der Lehrer-, Schüler- und Elternschaft abgestimmte) Entwicklungsschritte zur Realisierung inklusiver Schul- und Unterrichtskultur zu vereinbaren und zu begleiten. Der Schulentwicklungsprozess zielt auf eine verbesserte Nutzung der auf Ebene der Einzelschule sowie auf Ebene der Kommune vorhandenen räumlichen, sächlichen und personellen Ressourcen.

Projektverlauf

Projektverlauf_Projekt GU
Projektverlauf_Projekt GU

Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben schließt sich konzeptionell an die "Expertise zum Gemeinsamen Unterricht in der Stadt Jena" (2011 - 2014) an, die eine Bestandsaufnahme der Qualität des Gemeinsamen Unterrichts in der Kommune gegeben hat. Die im Rahmen dieser Expertise erarbeiteten und mit den Schulen abgestimmten Schulportraits sind die Basis für einen inklusiven Schulentwicklungsprozess auf Ebene der Einzelschule. Hier ist von besonderem Interesse, wie Sachkenntnis und professionelle Handlungskompetenz für den Unterricht in heterogenen Lerngruppen im Kontext des bisherigen Entwicklungsstands der jeweiligen Einzelschule ausdifferenziert werden können. Die Unterstützung und Begleitung der Einzelschulen wird in besonderer Weise auf die Strukturierung der Lernumgebungen, der Zeit und der Beziehungen zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bezogen sein. 

Im Kontext einer vielfältigen Schullandschaft hat sich in Jena in den letzten 15 Jahren der Gemeinsame Unterricht (GU) von Kindern und Jugendlichen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf etabliert. Sowohl im Vergleich mit den Stadt- und Landkreisen Thüringens als auch im Bundesvergleich weist Jena einen überdurchschnittlich hohen Integrationsanteil von 70 Prozent auf.

Die Stadt Jena als Schulträger ist daran interessiert, mit wissenschaftlicher Begleitung datengestützte Informationen über die Qualität des GU zu gewinnen und hat daher die Expertise in Auftrag gegeben, die in Kooperation zwischen der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Humboldt-Universität zu Berlin erarbeitet wird.

Ziel des Projekts ist, eine Gesamtbeschreibung der Qualität des Gemeinsamen Unterrichts in der Kommune zu geben und das System der professionellen Kooperationen und Vernetzung in Bezug auf GU zu untersuchen. Dazu werden einem ökosystemischen Forschungsansatz folgend die Perspektiven aller beteiligten Akteure erfasst und in ihren wechselseitigen Bezügen in den Blick genommen: auf Verwaltungsebene das Staatliches Schulamt und die Stadtverwaltung Jena als Schulträger, auf Ebene der Einzelschulen werden Schulleiter, Lehrer, Sonderpädagogen, Schulsozialarbeiter, Integrationshelfer, Eltern und Schüler befragt. Im ersten Untersuchungsschritt gewinnen wir mit Hilfe von Leitfadeninterviews qualitative Daten, im zweiten Schritt kommen Fragebögen zum Einsatz, die quantitative Daten generieren. Außerdem sind Unterrichtsbeobachtungen in Klassen mit GU geplant. Die gewonnenen Erkenntnisse möchte der Auftraggeber, die Stadt Jena, als Steuerungswissen für die Weiterentwicklung des GU und die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen nutzen. Darüber hinaus betrachten wir Jena als Modellkommune, in der theoretische Überlegungen zu den Gelingensbedingungen für GU empirisch geprüft werden können.

 

  1. Kracke, Bärbel, Univ.-Prof. Dr. Projektleitung Professur Pädagogische Psychologie
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    Foto: Anne Günther
  2. Czempiel, Stefanie, Dr. Projektmitarbeiterin Professur Pädagogische Psychologie
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    Foto: Uni Jena